Der Raspberry Pi 3 verspricht dank neuem Broadcom BCM2837 SoC deutlich mehr Leistung. Im BCM2837 stecken weiterhin 4 Kerne, die nun mit 1,2 GHz takten. Im Vorgänger lag der noch bei 900 MHz – mit Möglichkeit diesen auf 1 GHz zu erhöhen. Eine andere wesentliche Neuerung ist die ARMv8-Architektur (vorher ARMv7). Die unterstützt nun 64-bit und verspricht bei gleicher Leistungsaufnahme die dreifache Leistung wie ARMv7 basierte Chips.
Raspberry Pi 1 B | Raspberry Pi 2 B | Raspberry Pi 3 B | ||
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SOC | Broadcom BCM2835 | Broadcom BCM2836 | Broadcom BCM2837 | |
CPU | ARMv6 700 MHz Singlecore |
ARMv7 900 MHz Quadcore |
ARMv8 1,2 GHz Quadcore |
|
GPU | Broadcom VideoCore IV @ 250 MHz | Broadcom VideoCore IV 3D @ 300 MHz, Video @ 400 MHz | ||
RAM | 512 MB LPDDR2 RAM | 1024 MB LPDDR2 RAM | ||
Strom | 5 V, 500 – 600 mA (2,5–3 W) | 5 V, 800 mA (max. 4 W) |
Ein Vergleich soll zeigen, wie groß der Leistungsvorsprung des Raspsberry Pi 3 gegenüber seinen Vorgängern ist.
Getestet mit schneller Samsung Pro 32 GB microSD-Speicherkarte (zum Vergleich von microSD-Karten für Raspberry Pi 2 und 3), aktuellem Raspian Lite Image (außer Desktop-Start), 10W Apple USB-Netzteil, kurzem USB-Kabel und VOLTCRAFT Energy Monitor 3000. Zugriff auf den Raspberry Pi erfolgte via SSH.
Leistung
Vorweg ein praktischer und einfacher Vergleich der Leistung- wie lang starten die Raspberry’s bis zur Möglichkeit der Anmeldung?
in Sekunden | Raspberry Pi 3 B | Raspberry Pi 2 B | Raspberry Pi 2 B (OC) | Raspberry Pi 1 B | Raspberry Pi 1 B (OC) |
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Erster Start | 26 | 33 | – | 61 | – |
Starten | 17 | 16 | 16 | 26 | 26 |
Starten: Desktop | 29 | 37 | – | 106 | – |
Um die Geräte weiter vergleichen zu können, müssen synthetische Benchmarks eingesetzt werden. Diese ermitteln theoretische Werte, die sich in der Praxis auf Grund der komplexen Systeme und Software jedoch unterscheiden können. Dennoch erlauben sie einen abstrakten Vergleich.
Geekbench ist ein plattformübergreifendes Prozessor-Benchmark-Tool. Die Testergebnisse sind mit Version 2.4.2 des Tools gemacht worden da nur hierfür eine für ARM portierte Version existiert.
Unixbench ermittelt eine Vielzahl von Benchmarks für Unix-basierte Systeme, z. B. Dhrystone, Whetstone, Execl Throughput, File Copy, Shell Scripts und Graphical Tests. Die Ergebnisse laufen in einem Score zusammen.
Sysbench kann CPU, Daten I/O und MySQL Benchmarks durchführen. Wichtig: Das Scoring läuft über die Ausführzeit einer bestimmten Operation. Deshalb gilt hier, niedrigster Wert = besser.
Raspberry Pi 3 B | Raspberry Pi 2 B | Raspberry Pi 2 B (OC) | Raspberry Pi 1 B | Raspberry Pi 1 B (OC) | |
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Geekbench | 2071 | 1311 | 1477 | 239 | 372 |
Unixbench Single-Core | 310,1 | 178,3 | 200,4 | 83,5 | 129,2 |
Unixbench Multi-Core | 805,0 | 447,6 | 507,7 | – | – |
Sysbench CPU Single-Core | 69,6778 | 111,2550 | 99,7880 | 192,1335 | 133,9805 |
Sysbench CPU Multi-Core | 17,5007 | 27,7855 | 25,0109 | – | – |
Die Benchmarks im Vergleich vermitteln . grafisch dargestellt – ein ähnliches Bild. Aus diesem Grund kann davon ausgegangen werden, dass die theoretischen Werte der Performance auch plausibel sind.
Leistungsaufnahme und Temperaturen
Die größte Kritik der Neuerungen des Raspberry Pi 3 geht wohl an die Leistungsaufnahme und damit den Stromverbrauch. Der ist nun – v. a. bei Last – deutlich höher als beim Vorgänger. Die empfohlene Kapazität des Netzteils steigt nun auf 2,5 A, berücksichtigt aber auch weitere Verbraucher, z. B. über USB, den HDMI-Anschluss oder das (No)IR-Camera-Module. In der Praxis wird wohl ein 2 A Netzteil (z. B. dieses) ausreichen. Der höhere Takt des SoC und die neuen Onboard-Module für Bluetooth und WLAN sind für den höheren verbrauch verantwortlich.
Vergleich: Energieverbrauch inkl. Netzteil
in A | Raspberry Pi 3 B | Raspberry Pi 2 B | Raspberry Pi 2 B (OC) | Raspberry Pi 1 B | Raspberry Pi 1 B (OC) |
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Idle | 0,77 | 0,67 | 0,67 | 0,97 | 0,97 |
Last | 1,69 | 1,02 | 1,11 | 1,02 | 1,16 |
Ein anderer Faktor der mit verbrauchter Energie einhergeht ist die Wärmeentwicklung.
Die Temperaturen beim neuen Raspberry Pi liegen erheblich über den maximal gemessenen Temperaturen der Vorgänger und nahe dem Limit von 85°C. Aus diesem Grund kann beim Raspberry Pi 3 der Einsatz von aktiven/passiven Kühllösungen wieder interessant werden – bei den Vorgängern hat sich das noch nicht unbedingt gelohnt.
in °C | Raspberry Pi 3 B | Raspberry Pi 2 B | Raspberry Pi 2 B (OC) | Raspberry Pi 1 B | Raspberry Pi 1 B (OC) |
---|---|---|---|---|---|
Idle | 40 | 37 | 37 | 43 | 44 |
Last | 82 | 54 | 57 | 46 | 52 |
Wie du die Temperatur deines Pi selbst auslesen kannst, erfährst du in „Raspberry Pi: CPU-Temperatur auslesen„.
Fazit
Es bleibt festzuhalten, dass der Raspberry Pi 2 grundsolide ist und ein Upgrade von Raspberry Pi 2 auf den neuen Pi nicht für jeden lohnenswert ist. Bei wenig anspruchsvollen Anwendungen würde ich den Raspberry Pi 2 aufgrund des niedrigeren Energieverbrauchs weiterempfehlen. Für anspruchsvolle Nutzer und solche, die die neuen Möglichkeiten mit Onboard WLAN und Bluetooth in Anspruch nehmen, ist der Raspberry Pi 3 sicher eine gute Wahl. Das Update vom Pi 1 lohnt sich in jedem Fall!
Noch mehr Benchmarks und Informationen zum Energieverbrauch gibt es bei MagPi, Techrepublic.com (Benchmarks) und im FAQ auf raspberrypi.org.
Also Mein Raspberry Pi erreicht selbst bei vollast gerade mal eine Temperatur von ca. 35 Grad. Grund dafür ist eine gute kühlung mit einem etwas größeren Lüfter, welcher vorher in einem Netzteil steckte. Der Standard Pi Lüfter, leistet zu wenig kühlung, weswegen ich ihn abegbaut habe. Zwar ist der jetzige Lüfter lauft, (hört sich an wie ein Jet) aber dafür gibts gute Kühlung.