Mit dem Buch „Raspberry Pi – Der praktische Einstieg“ von Daniel Kampert hat der Galileo Computing Verlag ein interessantes Buch zum beliebten Einplatinenrechner veröffentlicht. Das Buch ist speziell an Einsteiger gerichtet. Nur soviel sei gesagt – auch Kenner und erfahrene Bastler können etwas dazulernen! Was war gut, was schlecht, was konnte ich persönlich dazulernen?! Ein kleines Review …
Inhalt des Buches
Zu Beginn möchte ich auf die Inhalte des Buches „Raspberry Pi – Der praktische Einstieg“ eingehen. Das Buch ist in 9 Kapitel unterteilt. Auf diese möchte ich kurz eingehen.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Raspberry Pi selbst. Dabei wir jede Komponente des Pi’s erklärt und beispielsweise worauf bei den Kabeln für eine Inbetriebnahme geachtet werden sollte.
Im zweiten Kapitel wird die SD-Karte Schritt für Schritt für den Raspberry Pi vorbereitet – mit Windows, Linux und Mac OS X System. Dies wird ausführlich beschrieben und mit Screenshots sinnvoll ergänzt. Außerdem wird im zweiten Kapitel Linux grob erklärt und die Besonderheiten des Systems aufgezeigt. Die Erst-Konfiguration mit raspi-config wird auch ausführlich beschrieben.
Im dritten Kapitel wird der Desktop kurz, aber verständnisvoll vorgestellt – genauso der Raspberry Pi Store und die WLAN-Konfiguration.
Kapitel vier beschäftigt sich mit den grundlegenden und wichtigsten Konsolenbefehlen eines Linux Betriebssystems. Beispiele: Benutzer anlegen, Passwort ändern, Software installieren und der Dateieditor „nano“ werden gut und verständlich erklärt. Auf den knapp 60 Seiten im Kapitel vier, werden außerdem die wichtigsten Dateisysteme erklärt und wie damit umgegangen wird. Auch der Fernzugriff über SSH wird in diesem umfangreichen Kapitel mit Beispielen und Bildern verständlich und ausführlich erklärt .
Das fünfte Kapitel ist das erste Praxisprojekt im Buch. Hier wird der Raspberry Pi in ein netzwerkfähigen MP3-Player verwandelt. So kann über den eigenen Windows Computer, Musik auf dem Raspberry Pi abgespielt werden.
Im sechsten Kapitel wird das Mediacenter Raspbmc auf einer SD-Karte installiert. Außerdem wird ein Einblick in die Einstellungen geworfen. Zum testen wird das Plugin Youtube installiert, ein USB-Stick angeschlossen und davon Musik angehört. Zur praktischen Ergänzung wird noch eine Fernbedienung für das Mediacenter auf einem Android Smartphone installiert.
Im siebten Kapitel wird die Installation der Raspberry Pi Kamera vorgenommen und es werden eigene Bilder geschossen, Videos gedreht und ein Videostream erstellt. Mit dem ersten eigenen Shell-Skript wird eine automatische Bildaufnahme realisiert.
Ab Kapitel acht dreht sich vieles um die Programmierung mit Python. Die Grundlagen der Programmiersprache werden in diesem Kapitel gut erklärt und mit Beispielen ausgebaut. Zum Üben der Programmiersprache werden viele eigene Programme erstellt.
Im letzten Kapitel Nr. 9 wird gebastelt. Dazu werden die GPIOs des Raspberry Pi genutzt. Von einer einfachen LED bis hin zur Kommunikation via UART und einer RTC (Real Time Clock) ist vieles dabei. Alle Anwendungsbeispiele werden von Bildern begleitet und mit einfachen Beispielen genauer beigebracht. Das Kapitel war dank seiner Praxisnähe auch mein persönlicher Favorit im Buch – und man liest vieles, an das man vorher nie gedacht hat.
Was mir im Buch aufgefallen ist
Während ich das Buch gelesen hab, sind mir Kleinigkeiten aufgefallen, die man hätte besser machen können. Unter anderem waren einzelne Bilder, vor allem die vom Raspberry Pi, sehr mager ausgeleuchtet und daher schlecht erkennbar. Screenshots von der Linux-Shell waren qualitativ gut, aber schwer leserlich (dunkelblau auf schwarz!). Im beiliegenden E-Book gibt es dieses Problem nicht.
Außerdem konnte ich im Kapitel Acht („Programmieren mit dem Raspberry Pi? Zeit für Python“), wo es grundsätzlich um Programmieren geht, einige kleine Fehler in den Beispielprogrammen finden. Beispielsweise wurde Code falsch eingerückt, erklärt und falsch angewandt – Kosmetiksache, und das nur vereinzelt 😉 In diesem Kapitel habe ich mindestens 6 kleinere Fehler gefunden, die aber nur bei einzelnen Zwischenschritten der Bespiele vorgekommen sind. Beim Programmieren passieren aber immer mal Flüchtigkeitsfehler und die Fehlersuche macht es um so spannender und trägt zur Vertiefung und Verständlichkeit bei – aus Fehlern lernt man bekanntlich 😉 Nichtsdestotrotz ist das Buch weitestgehend fehlerfrei!
Fazit
Als fortgeschrittener Linux Benutzer, ambitionierter Raspberry Pi Bastler und Programmierer konnte selbst ich noch einiges dazulernen – unter anderem die Befehle „visudo“ und „tail“. Auch habe ich mich vorher nie näher mit Python beschäftigt und konnte vor allem in diesem Gebiet viele Erfahrungen sammeln. Trotz der kleineren Fehler und Unschönheiten, kann ich das Buch Raspberry Pi: Der praktische Einstieg vom Galileo Computing Verlag weiterempfehlen. Die Haptik, Wertigkeit und Qualität des Buches sind super. Es ist nett aufgemacht und bietet für 19,90 € (inkl. E-Book!) eine Menge Lesestoff.
Verlosung: In den nächsten Wochen wird eine Verlosung gestartet in der es auch dieses Buch zu gewinnen gibt! Dranbleiben lohnt sich 🙂